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Bedarfsplanung, deterministische

Die deterministische Bedarfsplanung, auch Bedarfsermittlung genannt, ermittelt den zukünftigen Bedarf anhand des vorliegenden Absatz- und Produktionsprogramms. Dafür wird der sogenannte Primär- und Sekundärbedarf benötigt. Der Primärbedarf umfasst das Absatz- und Produktionsprogramm und verwendet Stücklisten, Teileverwendungsnachweise und Arbeitspläne, um den Sekundärbedarf zu errechnen. Der Sekundärbedarf ist der aus dem Primärbedarf mittels Stücklistenauflösung abgeleitete Bedarf sämtlicher Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, aber auch Baugruppen und Einzelteile. Primär- und Sekundärbedarf werden auch „Bruttobedarf“ genannt. Saldiert man nun verfügbare Lagerbestände mit dem Bruttobedarf, so ergibt sich der Nettobedarf. Bei der deterministischen Bedarfsplanung werden die Bedarfe exakt nach Menge und Termin nach konkreten Aufträgen gerichtet und das Produktionsprogramm festgelegt.
Um den benötigten Sekundärbedarf zu ermitteln, gibt es zwei unterschiedliche Bedarfsplanungen: die analytische Bedarfsermittlung und die synthetische Bedarfsermittlung.

Analytische Bedarfsplanung

Wie bereits erwähnt, wird bei der analytischen Bedarfsplanung der Primärbedarf als Grundbaustein genutzt. Dieser wird in seine Einzelteile aufgeteilt, welche nötig sind, um das Produkt fertigstellen zu können. Diese Art der Ermittlung heißt analytisch, weil das Produkt nach und nach in immer kleiner werdende Teile zerlegt wird, bis alle Einzelteile geklärt sind. Um diese Sekundärbedarfsermittlung durchzuführen, werden Stücklisten benötigt. Diese fassen alle Zwischenprodukte, Rohstoffe und Fertigungsstufen, die das Endprodukt ergeben, zusammen.
Je komplexer hierbei die Erzeugnisstruktur, desto rechenintensiver ist das Verfahren.
Es ist darum hilfreich, eine Einkaufs- & Dispositionssoftware wie die von Ecovium im Einsatz zu haben, welche auch Stücklisten berücksichtigt.

Synthetische Bedarfsplanung

Im Gegensatz zur analytischen Bedarfsplanung wird bei der synthetischen Ermittlung „von unten nach oben“ analysiert. Das heißt, es werden je nach Verwendungshäufigkeit eines Teils Baugruppen zusammengefasst. Auch hier muss die Erzeugnisstruktur bekannt sein. Des Weiteren werden Teileverwendungsnachweise benötigt.
Die synthetische Bedarfsermittlung wird jedoch eher selten genutzt.

Deterministische Bedarfsplanung – die Vorteile

Die deterministische Bedarfsplanung hat einige, nicht zu unterschätzende Vorteile:

  • Sie ist kundenspezifisch.
  • Sie kann Spezialprodukte liefern.
  • Sie ist variantenreich.
  • Sie hat eine geringe Lagerbildung, da sie an Aufträge angepasst wird.
  • Sie erreicht den exakten Bedarfswert.

Nachteile der deterministischen Bedarfsplanung

Nichtsdestotrotz muss ebenfalls mit folgenden Nachteilen gerechnet werden:

  • Es sind Stücklisten notwendig.
  • Die Pflege und Bereitstellung der Stücklisten führen zu einem hohen Kostenaufwand.
  • Die Durchlaufzeit erhöht sich um die Beschaffungszeit.

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