Punktlandung im „König-Reich“ der Steinmetze
Lagerverwaltungssoftware für 700 Prozessketten und 10.000 Artikel
Von Robin Daniel Frommer
Beim Wohnen hält der Trend zum Naturstein an. Ob für Küchen, Bäder, Treppen oder ganze Fassaden, die Kunden haben heute die Wahl aus mehr als 6.500 unterschiedlichen Sorten weltweit – vom Maulbronner Sandstein über afrikanischen Granit aus Simbabwe bis hin zum brasilianischen Basalt. Daneben haben aber auch sogenannte neue Materialien, wie z.B. Keramik, Einzug in den Wohnbereich gehalten. Fast genauso vielfältig wie die Werkstoffe selbst sind die zu ihrer Bearbeitung einsetzbaren Arbeitsmittel. Neben einer Vielzahl von Handwerkzeugen werden heute zunehmend CNC-gesteuerte Maschinen eingesetzt.
Werkzeug-Großhandel und Produktion
Mehr als 10.000 Artikel hält das renommierte Karlsruher Unternehmen J. König GmbH & Co. für seine Kunden aus der steinverarbeitenden Industrie in seinem 2014 bezogenen Logistikzentrum bereit: Von Kleinteilen, wie Schleifbelägen, bis zu Großgeräten, wie Transportgestellen und Materiallagersystemen. Die eigene Fertigung des Familienunternehmens entwickelt und produziert am Standort Karlsruhe außerdem hochwertige Hartmetall- und Diamantwerkzeuge. Ein Netzwerk von internationalen Handelspartnern steuert zum König-Sortiment andere wichtige Produkte bei, wie beispielsweise chemisch-technische Produkte, Elektrowerkzeuge, Schleifmittel und Transportgeräte aber auch Großmaschinen wie CNC-gesteuerte Brückensägen und Bearbeitungszentren. Der Vertrieb erfolgt im Inland und der Schweiz über 20 eigene Außendienstmitarbeiter, im Export arbeitet das Unternehmen mit einem Netz von meist exklusiven Handelspartnern zusammen.
„Anfang 2012 sind wir aufgrund des stetigen Wachstums an unsere platztechnischen Grenzen gestoßen“, erinnert sich Elmar Dreikluft, der Leiter der Bereiche Einkauf und Logistik bei der J. König GmbH. Das Unternehmen entschied sich darum, die Logistik im Rahmen eines Neubauprojekts komplett neu aufzustellen. „Durch das Kommissionieren mit Listen hat sich bei uns über die Jahre eine enorme Flexibilität entwickelt“ erläutert Elmar Dreikluft. „Diese galt es im neuen Umfeld unbedingt zu bewahren – für den Verkauf und besonders unsere Kunden.“ Den hierfür geeigneten Partner hat das Unternehmen im Rahmen einer Sichtung mit LogControl gefunden.

Akribische Umstellung auf die digitale Lagerverwaltung
Kernstück der Umstellung waren die Kommissionierprozesse, insbesondere das Multi-Order-Picking mit angebundenem Kommissionierwagen. Damit das System den Wagen optimal auslasten kann, bzw. eine Überladung des Wagens vermieden wird, wurden alle 10.000 Artikel exakt vermaßt und gewogen. „Dies ermöglicht es uns bis zu 8 Aufträge in einem einzigen Multi-Order Kommissionslauf abzuarbeiten“, erklärt Elmar Dreikluft. „Alle anderen Aufträge, die nicht auf den Wagen passen, werden automatisch vom System für das Single-Order Verfahren ausgewählt.“
Zu Beginn wurden 190 Standard-Prozessketten definiert. Im anschließenden Fein-Tuning der modularen Lagerverwaltungssoftware wurden alle weiteren Anforderungen und ganz spezielle Details berücksichtigt und über 700 Prozessketten abgebildet.
Hier nur eine kurze Auswahl von Anforderungsbeispielen an die Lagerverwaltungssoftware:
- Wegeoptimiertes Kommissionieren und Einlagern
- Automatische Berechnung, ob Multi-, oder Single-Order Kommissionierung
- Kommissionierung nach „FIFO“, mit definierten Ausnahmefällen
- Kommissionsprozesse/-aufträge die das Logistikzentrum zeitweise zur Umarbeitung verlassen
- Anbruch von Umkartons muss erlaubt sein
- Berücksichtigung ganzer Verpackungsgrößen muss trotz älterem Anbruch gewährleistet sein
- Vorzugslagerbereiche mit Priorisierung unabhängig von FIFO
- gesonderte Prozesse für Sperr- und Gefahrengut
- gesonderte Prozesse für Nachnahme- und Vorauskasse-Aufträge
- B-Waren/Retouren Prozess mit gesonderter B-Warenlagerverwaltung
- Set-Auflösungen
- Teillieferungen ausschließen oder begrenzen
- automatische Rückstandsverwaltung
- Integration und Zugriffsoption externes Lager – Produktion
- Integration des angebundenen Ladengeschäfts in die Prozesse
- Integration der angebundenen Reparaturwerkstatt in die Prozesse
Maximale Flexibilität bei absoluter Prozesssicherheit
Alle Prozesse wurden während des Projekts in Simulationen immer wieder und bis ins letzte Detail durchgespielt. „Mein Ziel war eine Punktlandung zum festgelegten Stichtag; bis dahin musste alles installiert sein und fehlerfrei funktionieren“ sagt Dreikluft. „Das gelingt natürlich nur, wenn ihr Gegenüber profundes Wissen über Lagerverwaltung hat und bereit ist, sich auf den Kunden 100%ig einzulassen“.

Hierzu führt er im Einzelnen ausdrücklich an:
- Die versprochene Zeitersparnis von 20% wurde sogar übertroffen,
- alle Aufträge werden noch am selben Tag versendet,
- durch die einfache Anwendung beträgt die Einarbeitungszeit in der Kommissionierung nur wenige Minuten, so dass bei Engpässen flexibel reagiert werden kann,
- Falschlieferungen gibt es faktisch nicht mehr,
- die Verschrottungsrate geht gegen Null und
- es treten nur noch wenige Bestands- und Inventurdifferenzen auf.
LogControl ist das Systemhaus für zukunftssichere Lagerverwaltungssoftware, Leergutverwaltung sowie automatisierte Disposition und Bestandscontrolling. Ob Logistikdienstleister, produzierendes Gewerbe, Handel oder E-Commerce – die modular aufgebaute und flexibel anpassbare Software ist in jedem Lager schnell einsatzbereit. Seminare, Workshops und ausgefeilte Servicekonzepte runden das Angebot ab.
LogControl GmbH – Blücherstr. 32 – 75177 Pforzheim – Tel: 07231/2040-210 – www.logcontrol.de